Chemische Experimente    

Experiment des Monats
November 2010

Eiweiß-Bestimmung


Die Biuret-Reaktion, die Bildung blauvioletter Kupfer-Komplexe, kann zur quantitativen Konzentrationsbestimmung von Proteinen genutzt werden.

Experiment des Monats
Protein-Lösungen mit vier verschiedenen Konzentrationen; Leerwert; Referenzlösung

Geräte:
Reagenzgläser, Meßpipetten oder Eppendorfpipetten, Spektralphotometer, Küvetten.
Protein-Lösungen (z.B. Blutserum), Referenzlösung (Proteinstandard: 50 mg/ml), Biuret-Reagenz (1,5 g Kupfersulfat Pentahydrat und 6 g Seignettesalz in 500 ml Wasser lösen, 300 ml 1% Natronlauge zugeben).

Durchführung:
Drei Reagenzgläser (bei verschiedenen Analyseproben entsprechend mehr) mit jeweils 2,5 ml Biuret-Reagenz füllen. 0,05 ml der Analysenprobe bzw. der Referenzlösung bzw. für den Nullwert 0,05 ml Wasser zugeben. Die Löungen gut mischen und 20 min. stehen lassen.
Küvetten mit den verschiedenen Lösungen füllen; mit dem Nullwert das Photometer kalibrieren und die Proben bei 546 nm messen.

Erklärung:
Kupfer-Ionen bilden mit den Peptid-Bindungen der Proteine Komplexe. (vgl. EdM 10/2001) Dazu müssen die Peptidbindungen deprotoniert vorliegen, die Lösung muß basisch sein. Das Tartrat im Biuret-Reagenz verhindert, daß Kupferhydroxid ausfällt. Die Reaktion läuft mit allen Proteinen gleichermaßen ab, ist also unabhängig von der Zusammensetzung und Struktur der Proteine, ist aber nicht sehr empfindlich und daher vor allem geeignet zur Bestimmung höherer Proteinkonzentration > 100 µg/ml (z.B. des Gesamtproteingehalts im Blutserum oder der Gehirn-Rückenmarks-Flüssigkeit = Liquor cerebrospinalis).

Gefahren: aetzend
Natronlauge ist ätzend.

Entsorgung:
Die Lösungen kommen zum Schwermetallabfall.

Literatur & Links:
L. Lucka, D. Megow, D. Heydeck, P. Ludwig, I. Rapoport: Praktikum Biochemie für Mediziner, Kurstag Proteine; Charité - Universitätsmedizin Berlin

Frau Dipl.-Päd. Regina Freund, Institut für Biochemie der Charité, danke ich sehr herzlich für die Unterstützung.


Oktober 2010: Rhabarber-Salz

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Seite erstellt am: Sonntag, 31. Oktober 2010, A. Schunk, Charité - Universitätsmedizin Berlin.  

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