Chemische Experimente    

Experiment des Monats
März 2011

Süßstoffe

    Internationales Jahr der Chemie

Als Ersatz für Zucker werden in Lebensmitteln Süßstoffe und Zuckeraustauschstoffe eingesetzt. Zuckeraustauschstoffe sind längerkettige Kohlenhydrate, die eine der Saccharose (Haushaltszucker) vergleichbare Süßkraft besitzen, aber keinen oder einen nur geringen Einfluß auf den Blutzuckerspiegel haben. Süßstoffe haben dagegen eine Süßkraft (immer bezogen auf Saccharose = 1) von 10 - 10.000. Süßstoffe werden überwiegend synthetisch erzeugt.

Experiment des Monats

Geräte:
Reagenzgläser, Pasteurpipetten
10%ige Kupfer(II)sulfat-Lösung, 10%ige Natronlauge, verschiedene Süßstoff-Tabletten.

Durchführung:
Zwei Süßstoff-Tabletten werden jeweils in 5 ml Wasser gelöst. Sobald sie sich vollständig aufgelöst haben, werden 1 ml Kupfersulfat-Lösung und 1 ml 10%ige Natronlauge zugegeben und geschüttelt. Je nach Zusammensetzung des Süßstoffs entsteht ein hellblauer Niederschlag oder eine tiefblaue klare Lösung.

Erklärung:
Die am häufigsten verwendeten Süßstoffe sind Saccharin, Acesulfam, Cyclamat und Aspartam. Nur Aspartam bildet mit Kupfer(II)-Ionen stabile Komplexe, denn es enthält die Aminosäure Aspartat (Asparaginsäure; gebunden an Phenylalanin); wie alle Kupfer-Aminosäure-Komplexe, sind diese dunkelblau. Bei den anderen Süßstoffen bilden sich keine stabilen Metallkomplexe, bei Zugabe der Natronlauge fällt hellblaues Kupfer(II)hydroxid aus. ( vgl. EdM 10/2001)

Saccharin    Cyclamat    Acesulfam    Aspartam
Saccharin    Natrium-Cyclamat    Acesulfam-K    Aspartam

Hinweis:
Lebensmittel und Zusatzstoffe, die Aspartam enthalten, müssen mit einem Hinweis auf diesen Süßstoff und den Bestandteil Phenylalanin versehen sein - als Warnhinweis für Menschen, die an Phenylketonurie leiden. Diese Personen besitzen eine Stoffwechselstörung, bei der Phenylalanin nicht vollständig abgebaut werden kann.
 

Gefahren: aetzend umweltgefaehrdend gesundheitsschaedlich
Natronlauge ist ätzend, Kupfersulfat gesundheitsschädlich und umweltgefährdend.

Entsorgung:
Die Lösungen kommen zum anorganischen Abfall.

Literatur & Links:
P. Grob: Einfache Schulversuche zur Lebensmittelchemie, Versuch 7.9
Chemie für Mediziner: Aminosäuren
Chemie für Mediziner: Phenylketonurie


Februar 2011: Ungesättigte Fettsäuren

Archiv

Register



<- zurück zum aktuellen Experiment

Seite erstellt am: Dienstag, 1. März 2011, A. Schunk, Charité - Universitätsmedizin Berlin.  

Für den Inhalt externer Seiten wird keine Verantwortung übernommen!