Chemische Experimente    

Experiment des Monats
Dezember 2012

Nelken-Farbstoffe


Besonders in der Advents- und Weihnachtszeit genießen wir gerne Gebäck und Süßwaren mit exotischen Gewürzen. Diese Gewürze haben neben einem charakteristischen Aroma oft auch eine typische Farbe. In diesem Experiment befassen wir uns mit den Gewürznelken. Dabei handelt es sich um die getrockneten Knospen des ursprünglich von den Molukken stammenden Gewürznelkenbaumes (Syzygium aromaticum).

Experiment des Monats Experiment des Monats

Geräte und Chemikalien:
Reagenzgläser, Becherglas, Trichter, Faltenfilter
gemahlene Gewürznelken, verd. Salzsäure, verd. Natronlauge, 30%ige Wasserstoffperoxid-Lösung, Natriumdithionit, Ethanol.

Durchführung:
Zwei Spatel gemahlene Nelken werden mit ca. 20 ml heißem (nicht kochendem!) Wasser übergossen und nach einigen Minuten filtriert. Den Extrakt auf fünf Reagenzgläser verteilen. Eine weitere Probe des Nelkenpulvers unter erwärmen mit Ethanol extrahieren. Der wässrige Auszug ist bräunlich gefärbt (1), der alkoholische hellgelb (6). Zu den Proben werden einige Tropfen einer Säure (2) bzw. Lauge (3) gegeben. (4) wurde mit einem Oxidationsmittel (Wasserstoffperoxid, Perborate etc.) (5) mit einem Reduktionsmitel (z.B. Dithionit) versetzt.

Eugenol
Eugenol

Erklärung:
Nelkenöl besteht zu ca. 80% aus Eugenol. Durch Laugen wird das Phenol deprotoniert, es bilden sich dunkelbraune Addukte. Durch Säuren kommt es zur Protonierung der teilweise als Anion vorliegenden Phenole, die Lösung wird heller. Auch Oxidations- und Reduktionsmittel führen zu Farbveränderungen - bei Oxidation ist zunächst eine Aufhellung zu beobachten, bei Reduktion eine Farbvertiefung. Starke Oxidationsmittel (z.B. Permanganate) bauen Eugenol zu Vanillin ab, das dann bräunliche Harze bildet. In Alkoholen ist nur das neutrale, wenig gefärbte Eugenol löslich.

Gefahren: aetzend, reizend
Salzsäure, Natronlauge und Waserstoffperoxid sind ätzend, Ethanol ist leichtentzündlich.

Entsorgung:
Die alkoholische Lösung kommt zum Lösungsmittelbfall, die übrigen zu den anorganischen Abfaellen.

Literatur & Links:
G. Schwedt: "Experimente mit Supermarktprodukten", Exp. 60, S. 80
Informationen zu Gewürznelken


November 2012: Wöhlksche Probe

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Seite erstellt am: Samstag, 8. Dezember 2012, A. Schunk, Charité - Universitätsmedizin Berlin.  

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